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Estragon

Artemisia dracunculus

Estragon – das feine Würzkraut mit elegantem Aroma

Estragon (Artemisia dracunculus) ist ein aromatisches Küchenkraut, das vor allem in der französischen und mediterranen Küche geschätzt wird. Mit seinem fein-würzigen, leicht anisartigen Geschmack verleiht es Saucen, Fisch-, Geflügel- und Eiergerichten eine besondere Note. Neben seiner kulinarischen Bedeutung wird Estragon auch in der Naturheilkunde verwendet – er soll die Verdauung fördern und appetitanregend wirken. Besonders bekannt sind zwei Hauptsorten: der französische Estragon mit feinem Aroma und der robustere russische Estragon.

Anbau und Ernte

Estragon bevorzugt einen sonnigen, warmen Standort mit lockerem, humusreichem und gut durchlässigem Boden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Besonders der französische Estragon gedeiht am besten an geschützten Plätzen, da er etwas empfindlicher gegenüber Kälte ist.

Die Vermehrung erfolgt meist durch Teilung oder Stecklinge, da viele Sorten – vor allem der französische Estragon – kaum keimfähige Samen bilden. Gepflanzt wird im Frühjahr, sobald keine Nachtfröste mehr drohen. Regelmäßiges Gießen und gelegentliches Düngen mit organischem Dünger fördern ein kräftiges Wachstum.

Geerntet werden die jungen, aromatischen Triebe am besten kurz vor der Blüte, wenn das Aroma am intensivsten ist. Für Vorratsernte werden die Triebe geschnitten und frisch verwendet, getrocknet oder eingefroren. Beim Trocknen sollte darauf geachtet werden, dass die Blätter ihre grüne Farbe und das feine Aroma behalten.

Geschmack und Verwendung

Estragon zeichnet sich durch ein feines, leicht süßliches Aroma mit einer dezenten Anis- und Pfeffernote aus. Sein Geschmack ist elegant und dennoch charaktervoll – besonders der französische Estragon gilt als edelste Sorte mit dem intensivsten Duft.

In der Küche wird Estragon vielseitig eingesetzt: Er verleiht Saucen, insbesondere der klassischen Sauce Béarnaise, sowie Geflügel-, Fisch- und Eiergerichten eine unverwechselbare Würze. Auch Essig, Senf und Marinaden werden gerne mit Estragon aromatisiert.

Da sich die ätherischen Öle beim Kochen leicht verflüchtigen, sollte Estragon möglichst erst am Ende der Garzeit hinzugegeben werden. Frisch verwendet entfaltet er sein volles Aroma, lässt sich aber auch hervorragend einfrieren oder in Essig konservieren.

Gut zu kombinieren

Estragon harmoniert hervorragend mit vielen feinen Kräutern und Zutaten. Besonders gut passt er zu:

  • Petersilie, Schnittlauch und Kerbel – zusammen bilden sie die klassische französische „Fines Herbes“-Mischung.
  • Dill, Basilikum und Zitronenmelisse – für frische, sommerliche Gerichte.
  • Senf, Zitrone und Weißwein – ideale Begleiter in Saucen und Marinaden.
  • Geflügel, Fisch, Eiern und hellen Fleischsorten – hier kommt sein elegantes Aroma besonders gut zur Geltung.

Auch mit Butter, Sahne und Essig lässt sich Estragon wunderbar kombinieren – perfekt für feine Dressings, Dips und Saucen mit französischem Charakter.

Mein Erntetipp

Estragon sollte am besten an einem warmen, trockenen Vormittag geerntet werden, sobald der Tau verdunstet ist. Zu diesem Zeitpunkt ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten – das Aroma also besonders intensiv.

Schneide die jungen Triebe kurz vor der Blüte, denn danach verliert die Pflanze an Würzkraft. Verwende am besten eine scharfe Schere, um die Stängel sauber zu schneiden und die Pflanze nicht zu verletzen.

Zum Trocknen die Triebe locker bündeln und an einem schattigen, luftigen Ort aufhängen. Direkte Sonne sollte vermieden werden, da sie die Aromastoffe zerstören kann. Wer den feinen Geschmack erhalten möchte, kann Estragon auch in Essig einlegen oder einfrieren – so bleibt das Aroma lange erhalten.

Auf einen Blick
Artemisia dracunculus
Dragon, Schlangenkraut
Korbblütengewächse
Europa, Vorderasien, Indien, Nordamerika
sonniger bis halbschattiger Platz, trockener, magerer Boden
Lebensdauer
mehrjährig
Blätter, Triebspitzen
Juli bis September
gelb
länglich, schmal, kurz, grün
Juli bis September
appetitanregend, verdauungsfördernd, harntreibend