Kamille – die vielseitige Heilpflanze
Die als Heilpflanze bekannte Kamille (Matricaria chamomilla) war früher an Acker- und Wegrändern weit verbreitet. Durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und den Einsatz moderner Anbaumethoden ist sie dort heute jedoch deutlich seltener zu finden. Dennoch bleibt die Kamille eine der bekanntesten und beliebtesten Heilpflanzen Europas – geschätzt für ihren milden Duft, ihre beruhigende Wirkung und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in Medizin und Pflege.
Anbau und Ernte
Kamille bevorzugt sonnige, warme Standorte mit lockeren, nährstoffarmen Böden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr ab April direkt ins Freiland. Da Kamille ein Lichtkeimer ist, werden die feinen Samen nur leicht angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt. Während der Keimzeit ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig, Staunässe sollte jedoch vermieden werden.
Die Blütezeit beginnt je nach Witterung ab Juni. Geerntet werden die voll aufgeblühten Blütenköpfe, idealerweise an trockenen, sonnigen Tagen. Anschließend werden sie schonend getrocknet und luftdicht gelagert, um die wertvollen ätherischen Öle zu bewahren.
Geschmack und Verwendung
Kamille hat einen milden, blumigen und leicht herben Geschmack mit einer feinen Apfelnote. Sie wirkt beruhigend und wohltuend, weshalb sie vor allem als Tee geschätzt wird. Neben der innerlichen Anwendung – etwa bei Magenbeschwerden oder zur Entspannung – findet Kamille auch äußerlich Verwendung, z. B. in Dampfbädern, Umschlägen oder Hautpflegeprodukten. In der Küche wird sie seltener eingesetzt, kann aber Desserts, Honig oder Sirup eine feine, aromatische Note verleihen.
Gut zu kombinieren
Kamille passt ideal zu entspannenden Kräutermischungen und sanften Wellnessprodukten. Sie eignet sich besonders für Tees, Badezusätze, Kräuterkissen oder beruhigende Pflegeprodukte. Auch in Teemischungen für den Abend oder bei Erkältung ist sie ein bewährter Bestandteil.
Kamille harmoniert gut mit milden Kräutern wie Melisse, Pfefferminze, Zitronenverbene, Lindenblüten oder Lavendel. In Teemischungen unterstreicht sie deren Aroma und verleiht eine weiche, blumige Note.